Workation: Arbeiten, wo andere Urlaub machen
Arbeit und Urlaub – sie galten bisher als unvereinbare Gegensätze. Entweder die Menschen arbeiteten oder sie machten Urlaub, so lief es über viele Generationen hinweg. Es verwundert also nicht, wenn die Idee der sog. “Workation” (“work” und “vacation”) bei vielen erst einmal Stirnrunzeln hervorruft. Denn wie soll man Urlaub machen, wenn man arbeiten muss? Und wie soll man sich auf seine Arbeit konzentrieren, wenn man im Urlaub ist? Widerspricht sich das nicht grundlegend?
Warum die Trennung von Arbeit und Freizeit Unsinn ist
Arbeit und Freizeit strikt zu trennen, wird oft als Garant für die Work-Life-Balance genannt. Doch ist das wirklich sinnvoll? Fakt ist: Diese strikte Trennung existiert meist nur in der Theorie. Am Ende bringen viele Menschen doch wieder Arbeit mit nach Hause, beantworten Mails in ihrer Freizeit, sind telefonisch trotz Feierabend erreichbar.
Und eine moderne Sicht der Arbeitswelt bewertet dieses angebliche Problem ganz anders als bisher: Wenn wir nicht mehr in starren Strukturen Arbeit und Freizeit zu trennen versuchen, wird vieles einfacher, flexibler und damit auch entspannter. Denn eine Work-Life-Balance kann es so gar nicht geben: Wer arbeitet, hört schließlich nicht auf zu leben – Arbeit und Leben geschehen gleichzeitig und jeder Versuch einer Trennung kann im Endeffekt auch zu Stress führen.
Laptop und WLAN: Schlüssel zur Freiheit
In vielen beruflichen Sparten gibt es immer mehr Menschen, denen ein Laptop und gutes WLAN genügen, um ihrer Arbeit nachzugehen. Digitale Nomaden sind ortsunabhängig, sie können von überall und auch von unterwegs arbeiten. Unter ihnen setzt sich derzeit der Trend zur Workation durch, erreicht immer mehr kreativ Arbeitende und Reiselustige und sorgt für mehr Freiheit und Lebensqualität.
Arbeiten im Urlaub klingt vor allem für die ältere Generation wie Ausbeutung – dabei ist es eigentlich ein wahrer Befreiungsschlag. Einfach mal weg, raus aus dem Trott, die Welt sehen – ohne auf das Einkommen verzichten zu müssen. Denn wenn wir ehrlich sind, ist der klassische Urlaub oft alles andere als erholsam. Man arbeitet hektisch noch alles ab, um keine Aufträge offen zu lassen, während man weg ist. Dann denkt man im Urlaub trotzdem ständig an die Arbeit und sorgt sich um laufende Projekte. Und schließlich muss man – kaum ist man zu Hause angekommen – all die Mails beantworten, die sich in der Zwischenzeit angesammelt haben.
Workation löst dieses Dilemma. Es ist weitaus entspannter, am Pool rasch die eine oder andere Nachricht zu beantworten oder ein kurzes Briefing aufzusetzen, um dann ins Wasser zu springen und es sich gutgehen zu lassen. Kommt man wieder in heimische Gefilde zurück, haben sich keine Aktenberge angehäuft, die Erholung ist also wirklich nachhaltig.
Workation statt Homeoffice
Vielen Menschen fällt im Homeoffice die sprichwörtliche Decke auf den Kopf. Warum in den immer selben vier Wänden arbeiten, wenn es auch auf Bali möglich ist, in Kanada, Island oder am Kap der guten Hoffnung? Inzwischen ermöglichen es im Zuge von New Work auch viele Unternehmen, dass ihre Arbeitnehmer “organisierte Workations” unternehmen, teils mit Workshops und Freizeitprogramm. Die Arbeitswelt der Zukunft setzt auf Remote Work und erfüllt den digitalen Nomaden ihren Wunsch nach Ortsunabhängigkeit. Arbeiten unter Palmen muss also kein Traum bleiben!
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