Früh am Morgen sitzt Anna mit Laptop und Cappuccino in einem kleinen Café in Tiflis. Die Sonne taucht die Altstadt in goldenes Licht, schnelles WLAN und freundliche Gesichter sorgen für eine entspannte Arbeitsatmosphäre. Ein ganz normaler Tag im Leben einer digitalen Nomadin – aber einer, der ohne bürokratische Hürden kaum möglich wäre. Genau hier kommt das Visum für Georgien ins Spiel: Für viele deutsche Remote-Arbeiter*innen ist es ein echter Glücksfall, dass sie bis zu einem Jahr visumfrei bleiben und arbeiten dürfen. Welche Regeln gelten, was du beachten musst und wie du über dieses Jahr hinaus ganz legal in Georgien leben und arbeiten kannst, erfährst du in diesem Beitrag.
Das Wichtigste in Kürze
Als deutsche*r Staatsbürger*in kannst du bis zu 365 Tage lang ohne Visum in Georgien leben und remote arbeiten – eine der großzügigsten Regelungen weltweit für digitale Nomaden.
Für die visumfreie Einreise brauchst du lediglich einen gültigen Reisepass (mindestens sechs Monate Gültigkeit ab Einreise); ein Rückflugticket oder Einkommensnachweis wird zwar selten kontrolliert, sollte aber griffbereit sein.
Solange du nicht für ein georgisches Unternehmen arbeitest, sondern dein Einkommen online generierst, darfst du während der visumfreien Zeit problemlos arbeiten – eine Trennung zwischen Tourismus und Online-Job wird dabei nicht gemacht.
Wenn du länger als ein Jahr bleiben oder offiziell in Georgien arbeiten möchtest, brauchst du ein D-Visum oder eine Aufenthaltserlaubnis, was sich bequem online oder über die Botschaft beantragen lässt.
Für eine langfristige Lösung lohnt sich oft die Gründung eines Einzelunternehmens oder die Beantragung einer Residence Permit – das verschafft dir Rechtssicherheit, Zugang zu lokalen Diensten und ein legales Homebase-Leben in Georgien.
Visum für Georgien: Was digitale Nomaden und Remote-Arbeiter wissen müssen
Brauchen Deutsche ein Visum für Georgien?
Gute Nachrichten: Als deutsche*r Staatsbürger*in brauchst du aktuell kein Visum für Georgien, wenn du dich dort bis zu einem Jahr aufhältst. Die Einreise ist sowohl für touristische als auch für berufliche Zwecke visumfrei möglich. Das macht Georgien besonders attraktiv für digitale Nomaden, die flexibel leben und arbeiten wollen. Die Regelung gilt übrigens nicht nur für Deutsche, sondern auch für Staatsbürger*innen vieler weiterer Länder.
Wie lange darf man sich visumfrei in Georgien aufhalten?
Du darfst dich bis zu 365 Tage am Stück ohne Visum in Georgien aufhalten. Das ist außergewöhnlich großzügig im Vergleich zu anderen Ländern, bei denen oft nach 90 Tagen Schluss ist. In diesem Zeitraum kannst du problemlos reisen, arbeiten (sofern du ein ortsunabhängiges Online-Business betreibst) oder dir überlegen, ob ein längerer Aufenthalt für dich infrage kommt. Der visumfreie Zeitraum beginnt mit dem Tag deiner Einreise.
Welche Bedingungen gelten für die visumfreie Einreise?
Für die visumfreie Einreise brauchst du einen Reisepass, der am Tag der Einreise noch mindestens sechs Monate gültig ist. Ein Rückflugticket oder Nachweis über ausreichende finanzielle Mittel wird in der Regel nicht verlangt, kann aber bei der Einreise nachgefragt werden – also lieber dabei haben. Du musst außerdem nachweisen können, dass du aus einem Land einreist, das auf der Liste der visumfreien Nationen steht (Deutschland gehört dazu). Eine gesonderte Registrierung vor Ort ist für Aufenthalte unter einem Jahr nicht nötig.
Gibt es Unterschiede zwischen touristischer und digital-nomadischer Nutzung?
Georgien unterscheidet in diesem Kontext nicht strikt zwischen Touristen und digitalen Nomaden. Solange du nicht lokal angestellt arbeitest, sondern dein Einkommen online verdienst – z. B. als Freelancer oder Selbstständige*r –, kannst du vom visumfreien Aufenthalt problemlos Gebrauch machen. Du brauchst also kein Visum für Georgien, selbst wenn du dort produktiv arbeitest. Wichtig ist nur, dass dein Business oder Job keine georgische Firma direkt betrifft. Solltest du dagegen planen, dich geschäftlich in Georgien niederzulassen oder offiziell eine Firma zu gründen, gelten andere Regelungen.
Georgien-Visum für Deutschland: Wenn du länger bleiben oder arbeiten möchtest
Wie beantrage ich ein Visum für längere Aufenthalte?
Wenn du länger als ein Jahr in Georgien bleiben oder dich offiziell beruflich niederlassen möchtest, reicht die visumfreie Regelung nicht mehr aus. In diesem Fall musst du ein Visum für Georgien oder direkt eine Aufenthaltserlaubnis beantragen. Der Antrag kann auf zwei Wegen erfolgen: entweder online über die Website des georgischen Außenministeriums oder direkt bei der georgischen Botschaft in Deutschland, etwa in Berlin. Online ist es oft unkomplizierter, dafür brauchst du aber alle Unterlagen digital und übersetzt vorliegen.
Dein erster Schritt: Entscheide dich für den passenden Visatyp. Danach füllst du das Antragsformular aus und reichst es samt Unterlagen ein. In vielen Fällen bekommst du zunächst ein sogenanntes D-Visum (Langzeitvisum), mit dem du dann vor Ort in Georgien die eigentliche Aufenthaltsgenehmigung beantragen kannst. Achte darauf, dass du früh genug startest – der gesamte Prozess kann einige Wochen dauern.
Welche Visatypen gibt es für Freelancer, Remote-Worker und Selbstständige?
Für digitale Nomaden kommen vor allem zwei Visa infrage: das D-Visum für selbstständige Tätigkeit und das Visum für geschäftliche Aktivitäten. Beide erlauben es dir, legal im Land zu wohnen und dein Business von dort aus zu betreiben. Entscheidest du dich für ein D-Visum, kannst du damit auch die langfristige Aufenthaltserlaubnis (Residence Permit) in Tiflis beantragen.
Wenn du eine eigene Firma gründen oder dich offiziell selbstständig machen willst, eröffnet dir das Business-Visum zusätzliche Möglichkeiten – z. B. die Anmeldung bei georgischen Finanzämtern und Krankenkassen. Beachte: Auch wenn du online arbeitest, wirst du in bestimmten Fällen als Unternehmer*in gewertet, sobald dein Lebensmittelpunkt in Georgien ist.
Welche Unterlagen werden für das Georgien-Visum in Deutschland benötigt?
Je nach Visum brauchst du unterschiedliche Nachweise. Standarddokumente sind: gültiger Reisepass, Passfoto, ausgefülltes Antragsformular und ein Motivationsschreiben, in dem du erklärst, warum und wie lange du in Georgien bleiben möchtest. Als Selbstständige*r oder Freelancer kommt oft auch ein Nachweis über bestehende Auslandskunden oder regelmäßiges Einkommen dazu – Kontoauszüge oder Verträge reichen meist aus. Für das Business-Visum brauchst du eventuell eine Firmenregistrierung oder einen Tätigkeitsnachweis.
Wie funktioniert der Aufenthaltstitel für Langzeit-Nomaden?
Die Aufenthaltserlaubnis („Residence Permit“) kannst du direkt in Georgien beantragen, meist innerhalb der ersten 30 bis 90 Tage nach Einreise. Zuständig ist die Public Service Hall – dort reichst du deine Unterlagen ein und durchläufst eine einfache Registrierung. Entscheidest du dich für einen Aufenthalt als Selbstständige*r oder Unternehmer*in, wird dein Einkommen und die Art deiner Tätigkeit geprüft. Die Erlaubnis wird in der Regel für ein oder zwei Jahre vergeben und lässt sich verlängern.
Einmal genehmigt, erhältst du eine ID-Karte, mit der du Zugang zu vielen lokalen Diensten hast – vom Bankkonto über Steuer-ID bis hin zur Anmeldung eines Wohnsitzes. Damit bist du nicht nur offiziell registriert, sondern kannst Georgien auch langfristig als deine Homebase nutzen – ganz legal und ohne ständige Visa-Runs. Das gibt dir wertvolle Planungssicherheit für dein Leben als digitaler Nomade.
Braucht man für Georgien ein Visum? Alle Ausnahmen und Sonderfälle
Was gilt für Personen mit doppelter Staatsbürgerschaft?
Wenn du eine doppelte Staatsbürgerschaft besitzt, gelten für dich besondere Regelungen bei der Einreise nach Georgien. Entscheidend ist, welchen Reisepass du bei der Einreise vorzeigst. Kommst du beispielsweise mit einem deutschen Pass ins Land, kannst du dich bis zu einem Jahr ohne Visum für Georgien aufhalten – ganz unabhängig davon, ob du auch noch eine andere Staatsangehörigkeit hast. Greifst du dagegen auf einen Pass eines Landes zu, das nicht visafrei reisen darf, musst du dich an die jeweiligen Anforderungen halten.
Tipp: Wenn du planst, länger zu bleiben oder beruflich aktiv zu werden, ist es sinnvoll, bei der Einreise den Pass zu nutzen, mit dem du die meisten Vorteile hast – in der Regel also den deutschen. Achte drauf, dass du dich während des gesamten Aufenthalts konsistent auf diesen Pass beziehst. Das betrifft nicht nur die Einreise, sondern auch spätere Formalitäten wie etwa den Antrag auf eine Aufenthaltserlaubnis oder die Gründung eines Business.
Besitzt du einen georgischen Pass zusätzlich zu einer anderen Staatsbürgerschaft, bist du rechtlich Bürger*in Georgiens. In diesem Fall greift das georgische Aufenthaltsrecht, und dein Status als Rückkehrende*r oder Inländer*in kann dir den Zugang zu Dienstleistungen, Aufenthaltsgenehmigungen oder bestimmten Steuerregelungen erleichtern. Beachte aber, dass Georgien teilweise eine eingeschränkte Anerkennung der doppelten Staatsbürgerschaft hat. Es ist also gut, dich im Vorfeld über deine konkrete Situation zu informieren – etwa bei der Botschaft oder einem lokalen Immigration-Office.
Kurz gesagt: Mit doppelter Staatsbürgerschaft hast du oft mehr Optionen – aber du musst strategisch entscheiden, welche du für welche Behörde oder welches Vorhaben nutzt. Gerade für digitale Nomaden, die sich längerfristig in Georgien niederlassen wollen, kann das ein großer Vorteil sein – insbesondere, wenn du zwischen Arbeitswelt und Aufenthaltsrecht flexibel agieren willst. Das Visum für Georgien ist für dich vielleicht gar nicht nötig, wenn du den richtigen Pass einsetzt.
Visum für Georgien: Langfristiger Aufenthalt für digitale Nomaden und Auswanderer
Wie finde ich als Digital Nomad eine legale Lösung für einen längeren Aufenthalt?
Wenn du Georgien nach dem visumfreien Jahr nicht verlassen willst, brauchst du eine legale Grundlage, um länger im Land zu bleiben. Zum Glück bietet das Land mehrere Möglichkeiten, die sich gut mit einem digitalen Nomadenleben verbinden lassen. Das Visum für Georgien ist nur eine davon – eine andere ist die direkte Beantragung einer Aufenthaltserlaubnis vor Ort. Beides hängt davon ab, wie du deinen Aufenthalt gestaltest und ob du vorhast, dauerhaft dort zu arbeiten oder einfach nur eine Homebase suchst.
Der erste Schritt: Werde dir über deinen Plan klar. Möchtest du nur ein weiteres Jahr bleiben oder langfristig in Georgien leben? Arbeitest du ausschließlich online für internationale Kunden oder planst du, dich beruflich in Georgien niederzulassen? Danach richtet sich, ob du ein D-Visum beantragen solltest oder direkt eine Aufenthaltserlaubnis (Residence Permit).
Digitalen Nomaden wird oft empfohlen, direkt nach der Einreise ein D-Visum oder die Aufenthaltserlaubnis zu beantragen – beides kannst du beim Public Service Hall in Tiflis, Batumi oder Kutaisi machen. Einige entscheiden sich auch für eine Firmengründung in Georgien, da das günstig und schnell möglich ist und dir den Zugang zu steuerlichen Vorteilen, einem Bankkonto und offiziellen Dokumenten eröffnet. Diese Variante ist vor allem dann sinnvoll, wenn du Georgien zu deinem festen Wohnsitz machen willst.
Ein weiterer Weg ist die Verlängerung des Aufenthalts durch Aus- und Wiedereinreise – auch bekannt als „Visa Run“. Theoretisch möglich, aber nicht nachhaltig. Georgien beobachtet Mehrfacheinreisen inzwischen genauer und es besteht das Risiko, dass dir irgendwann die Einreise verweigert wird. Eine stabile Lebens- und Arbeitsbasis baust du dir so nicht auf.
Langfristig sinnvoll ist deshalb, frühzeitig eine offizielle Lösung zu finden, sei es durch das Visum für Georgien, eine Aufenthaltserlaubnis oder die Gründung eines Einzelunternehmens. Entscheidend ist, dass du deine Unterlagen in Ordnung hast: Reisepass, ggf. Kontoauszüge, Einkommensnachweise, Wohnadresse in Georgien und eventuell ein Nachweis deiner Tätigkeit oder Kundenbeziehungen. Damit bist du auf der sicheren Seite und kannst dich voll aufs Leben und Arbeiten konzentrieren.
Fazit
Georgien bietet besonders für digitale Nomaden und Remote-Arbeiter attraktive und unkomplizierte Einreisebedingungen: Deutsche Staatsbürger können sich bis zu 365 Tage visumfrei im Land aufhalten – und das nicht nur zu touristischen, sondern auch zu beruflichen Zwecken, solange keine lokale Anstellung erfolgt. Wer länger bleiben oder sich geschäftlich fest in Georgien niederlassen möchte, hat verschiedene Optionen: vom D-Visum für Selbstständige bis hin zur Aufenthaltserlaubnis („Residence Permit“), die direkt vor Ort beantragt werden kann. Dabei sind eine gute Vorbereitung, passende Unterlagen und ein klarer Plan entscheidend, um langfristig legal vor Ort leben und arbeiten zu können. Besonders vorteilhaft ist die Möglichkeit, als Ortsunabhängiger bereits mit einem Online-Business legal tätig zu sein – ohne sofort eine Firma gründen zu müssen. Wer dennoch eine Firma eröffnen möchte, findet in Georgien günstige Rahmenbedingungen und einfache Verfahren. Auf „Visa Runs“ sollte langfristig verzichtet werden, da diese keine stabile Lösung darstellen. Auch Personen mit doppelter Staatsbürgerschaft profitieren, wenn sie die visafreundlichere auswählen. Insgesamt zeigt sich: Georgien ist ein digital-nomadenfreundliches Land mit großzügigen Aufenthaltregelungen und attraktiven Möglichkeiten für ein flexibles Lebens- und Arbeitsmodell – ideal für alle, die ihren Wohnsitz unkompliziert verlagern und gleichzeitig rechtlich abgesichert sein wollen.