Unsere Reise mit dem Wohnwagen durch Europa
Inhaltsverzeichnis
Renate, wer seid ihr und was macht ihr genau?
Wir, Heinrich (76) und Renate (61), beide Rentner, sind sogenannte Reisenomaden und touren mit unserem Wohnwagen schon seit Ende 2017 durch ganz Europa. Überwiegend in Italien, Frankreich, Kroatien und natürlich zum Überwintern in Spanien.
Wie seid ihr auf diese Idee gekommen?
Da wir beide schon immer begeistert waren vom unabhängigen Reisen und für uns ein Leben im Wohnwagen Freiheit bedeutet, haben wir uns dazu entschlossen, Europa zu entdecken. Wir haben unser Haus verkauft, die Wohnung aufgelöst und unser gesamtes Mobiliar verschenkt. Lediglich ein paar Kartons mit persönlichen Sachen stehen bei unseren Kindern im Keller.
Nur das zu besitzen, was in unserem Wohnwagen Platz hat, macht frei und unabhängig. Wir genießen die Freiheit, einfach nur in den Tag hineinzuleben und immer wieder neue Länder, Orte und Landschaften zu entdecken. Einfach nur wir zwei im Einklang mit dem Leben und anzunehmen, welche Herausforderungen gestellt werden.
Wie habt ihr das angestellt?
Unser Plan war: erstmal das Haus verkaufen, dann bis zum Schluss in eine Wohnung ziehen. Vom großen Haus in eine kleine Wohnung probt die Beengtheit und bereitet auf das Leben in einem Wohnwagen vor. Dann kam der Entschluss nunmehr im Wohnwagen zu leben. Das hieß für uns: alles verschenken und los! Es ist so befreiend, all das loszulassen, was sich im Laufe der Jahre so ansammelt, das kann ich nur jedem raten.
Wie haben eure Freunde und eure Familie darauf reagiert?
Eigentlich viel uns der Entschluss, alles zu verkaufen und nunmehr im Wohnwagen zu leben, sehr viel leichter als allen anderen Leuten in unserem Bekanntenkreis. Die meisten Leute waren der Meinung: „Das haltet ihr nicht lange aus, jeder braucht eine Heimat, einen fixen Platz, wo er wohnt, im Wohnwagen ist alles viel zu eng, ihr geht euch auf die Nerven“. Heinrich und ich jedoch waren und sind nach 3 Jahren immer noch der Meinung: Heimat ist da, wo wir sind.
Gibt es auch Situationen, in denen das Leben in einem Wohnwagen nervig wird?
Klar gibt es auch manchmal Situationen, wo ich liebend gern mein eigenes Zimmer hätte, aber dafür gibt es ja ein Vorzelt oder den Strand oder ganz andere Möglichkeiten, wenn man mit dem Wohnwagen unterwegs ist. Unsere Art zu leben ist sicher nicht für jedes Paar das richtige Modell, aber wir haben dadurch noch näher zueinander gefunden, mehr Vertrauen in den anderen entwickelt und glücklich sind wir auch dabei.
Was sollten digitale Nomaden beachten, die im Wohnwagen leben möchten?
Einiges gibt es zu beachten beim Reisen: man sollte entspannt bleiben, Unverhofftes annehmen und kurzfristig Lösungen finden können. Natürlich muss man sich auch darauf einstellen, dass man ab sofort weniger Komfort hat als Zuhause. Einen Campingplatz aussuchen und den richtigen Platz zum Wohlfühlen finden ist das eine, was man dann bekommt das andere. Man kann nicht genug im Vorfeld (überhaupt, wenn man länger irgendwo stehen möchte) recherchieren. Wie steht die Sonne, wie muss der Wohnwagen stehen, wie weit ist es zum Waschhaus, wo sind die nächsten Einkaufsmöglichkeiten? Wie weit ist es in die nächste Stadt, welche Sehenswürdigkeiten gibt es, welche Freizeitaktivitäten werden angeboten? Und, und, und…
Was ist das Schönste am Reisen mit dem Wohnwagen?
Am schönsten ist es wirklich einfach dort zu bleiben, wo es einem gerade gefällt und das Leben zu genießen. Es ist erstaunlich, wie wenig man besitzen muss, um rundum zufrieden zu sein. Wer Freiheit liebt und die Zeit und die Möglichkeit hat für solch ein Leben, dem kann ich nur empfehlen, es einmal auszuprobieren!
Vielen Dank für das Interview, Renate!
Renate & Heinrich
sind ein Rentner-Paar, das seit 4 Jahren durch Europa reist. In diesem Interview erzählen sie davon, wie sie auf die Idee gekommen sind, alles für ein Leben im Wohnwagen aufzugeben.
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