Du sitzt mit einem frisch gebrühten Kaffee am Küchentisch, dein Laptop ist aufgeklappt, und im Posteingang wartet eine Erinnerungsmail vom Finanzamt: „Bitte reichen Sie Ihre Steuererklärung ein.“ Gerade als Selbstständige oder Selbstständiger kann dieser Moment lähmend wirken – ein Berg aus Belegen, Fristen und Formularen liegt gefühlt zwischen dir und einem klaren Kopf. Doch die Steuererklärung bei Selbstständigkeit muss kein Angstthema sein. Mit guter Vorbereitung, den richtigen Tools und dem nötigen Wissen wird sie zur Routine – und kann dir sogar helfen, deine Finanzen besser zu verstehen und gezielt zu steuern. In diesem Artikel erfährst du, was du brauchst, welche Fristen wichtig sind und wie du Schritt für Schritt Überblick gewinnst – egal, ob aus dem Homeoffice oder von unterwegs.
Das Wichtigste in Kürze
Selbstständige müssen ihre Steuererklärung eigenständig erstellen, was vor allem die Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR), die Einkommensteuererklärung und bei Bedarf auch die Umsatz- oder Gewerbesteuererklärung umfasst – all das bildet die Basis zur Ermittlung deines steuerpflichtigen Gewinns.
Für die Steuererklärung brauchst du eine klare Dokumentation aller Einnahmen und Ausgaben, etwa Rechnungen, Belege, Kontoauszüge oder Fahrtenbuch – bewahre sie digital und revisionssicher auf, um im Fall einer Prüfung keine bösen Überraschungen zu erleben.
Die Frist für die Abgabe deiner Steuererklärung endet in der Regel am 31. Juli des Folgejahres, verlängert sich aber auf Ende Februar des übernächsten Jahres, wenn du einen Steuerberater beauftragst – bei Verspätung drohen Säumniszuschläge, daher solltest du frühzeitig planen oder eine Verlängerung beantragen.
Wenn du im Ausland lebst oder viel unterwegs bist, kann sich deine Steuerpflicht verändern, denn entscheidend ist, wo du offiziell gemeldet und steuerlich ansässig bist – informiere dich genau über Doppelbesteuerungsabkommen und kläre, ob du in einem oder mehreren Ländern Steuern zahlen musst.
Moderne Online-Tools wie ELSTER, Lexoffice oder Steuerbot erleichtern dir die Steuererklärung, indem sie dich digital durch die notwendigen Schritte führen, deine Belege direkt verarbeiten und dir helfen, typische Fehler zu vermeiden – eine einfache Lösung für alle, die ortsunabhängig arbeiten.
Steuererklärung bei Selbstständigkeit: So behältst du den Überblick über deine Finanzen
Was gehört alles zur Steuererklärung bei Selbstständigen?
Als Selbstständige oder Selbstständiger bist du dafür verantwortlich, deine Einnahmen und Ausgaben selbst zu dokumentieren – das Finanzamt nimmt dir da nichts ab. Zur Steuererklärung bei Selbstständigkeit gehören vor allem die Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR), die Einkommensteuererklärung sowie – je nach Tätigkeit – auch die Umsatzsteuererklärung und die Gewerbesteuererklärung. Die EÜR listet alle betrieblichen Einnahmen und Ausgaben deines Unternehmens auf. Diese bildet die Grundlage für die Besteuerung deines Gewinns. Zudem gehört deine private Steuererklärung dazu, in der du dein gesamtes Einkommen angibst, also sowohl selbstständige als auch nicht selbstständige Einkünfte, falls vorhanden.
Welche Unterlagen brauche ich für die Steuererklärung bei Selbstständigkeit?
Stell dir für deine Steuererklärung bei Selbstständigkeit am besten eine Checkliste zusammen. Du brauchst: Rechnungen über Einnahmen, Belege deiner Ausgaben (z. B. Miete fürs Coworking, Software-Abos, technische Geräte), Fahrtenbuch bei beruflich genutztem Fahrzeug, Kontoauszüge deines Geschäftskontos und eventuell auch Bewirtungsbelege oder Kosten für Arbeitszimmer und Reisekosten. Nutzt du Tools wie Lexoffice oder sevDesk, kannst du dort viele Unterlagen direkt digital speichern. Wichtig: Bewahre alle Belege mindestens zehn Jahre auf – auch digital, aber revisionssicher.
Welche Fristen muss ich einhalten?
Wenn du deine Steuererklärung bei Selbstständigkeit selbst machst, ist das Finanzamt aktuell recht großzügig: Du hast in der Regel bis zum 31. Juli des Folgejahres Zeit. Wenn du eine*n Steuerberater*in beauftragst, kann sich die Frist bis zum Ende Februar des übernächsten Jahres verlängern. Beachte aber: Bei Verspätung drohen Säumniszuschläge. Wenn du weißt, dass du mehr Zeit brauchst, kannst du beim Finanzamt schriftlich eine Fristverlängerung anfragen. Besser vorher planen als unnötig Geld verlieren.
Welche Steuern muss ich als Selbstständiger zahlen?
Das kommt auf dein Geschäftsmodell an. Die meisten zahlen auf ihre Gewinne Einkommensteuer. Wenn du kein Kleinunternehmer bist, musst du zusätzlich Umsatzsteuer abführen – die du aber auf deinen Rechnungen draufschlagen kannst. Je nach Rechtsform kann auch Gewerbesteuer anfallen (z. B. bei Einzelunternehmen mit gewerblicher Tätigkeit, nicht bei Freiberuflern). Außerdem solltest du Rücklagen für die Vorauszahlungen einplanen: Das Finanzamt verlangt oft vierteljährliche Abschläge auf die erwartete Einkommen- und Umsatzsteuer. Ein separates Steuerkonto hilft dir, das nicht aus den Augen zu verlieren.
Steuererklärung für Selbstständige im In- und Ausland: Unterschiede, Tipps und Stolperfallen
Wie funktioniert die Steuererklärung im Ausland?
Viele digitale Nomaden stellen sich irgendwann die Frage: Wie läuft das eigentlich mit der Steuererklärung bei Selbstständigkeit, wenn ich nicht mehr in Deutschland wohne? Die Antwort hängt davon ab, wo du steuerlich gemeldet bist und wie lange du dich im Ausland aufhältst. Wenn du nur vorübergehend unterwegs bist und deinen Wohnsitz weiterhin in Deutschland hast, ändert sich steuerlich erst mal nichts. Du gibst deine Steuererklärung wie gewohnt beim deutschen Finanzamt ab – inklusive aller Einnahmen weltweit.
Anders sieht es aus, wenn du deinen Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt dauerhaft ins Ausland verlegst. Dann wird das Thema Steuerpflicht komplizierter. Viele Länder wollen ebenfalls ein Stück vom Kuchen, wenn du dich regelmäßig dort aufhältst oder dort Einnahmen erzielst. In manchen Fällen musst du dann sogar in zwei Ländern Steuererklärungen einreichen. Um eine doppelte Besteuerung zu vermeiden, gibt es sogenannte Doppelbesteuerungsabkommen. Die regeln, welches Land wie viel vom Einkommen versteuern darf. Deutschland hat solche Abkommen mit vielen Staaten, aber nicht mit allen.
Praktisch bedeutet das für dich: Überlege dir frühzeitig, wo du offiziell gemeldet bist und ob du irgendwo als steuerlich ansässig giltst. Das passiert oft schneller, als man denkt – zum Beispiel, wenn du eine Wohnung im Ausland mietest oder regelmäßig vor Ort arbeitest. In Ländern wie Portugal oder Thailand kann das dazu führen, dass du dort Steuern zahlen musst, auch wenn dein Business weiter in Deutschland läuft.
Wenn du weiterhin in Deutschland gemeldet bist, brauchst du für die Steuererklärung bei Selbstständigkeit eine stabile Buchhaltung – auch auf Reisen. Tools wie Lexoffice, sevDesk oder BuchhaltungsButler helfen dir dabei, Belege ortsunabhängig zu erfassen. Wichtig ist auch, dass du die richtige Rechtsform für dein Business wählst und deine Rechnungen korrekt ausstellst – auch gegenüber internationalen Kunden.
Ein weiterer Punkt: Manche digitalen Nomaden melden sich komplett aus Deutschland ab, um der Steuerpflicht zu entgehen. Das kann klappen – ist aber kein Freifahrtschein. Denn viele Länder prüfen genau, ob du tatsächlich “Steuerflüchtling” bist oder doch noch wirtschaftliche oder persönliche Bindungen nach Deutschland bestehen.
Tools und Tipps für deine Steuererklärung bei Selbstständigkeit
Wie kann ich meine Steuererklärung online machen?
Gerade wenn du viel unterwegs bist, willst du deine Steuererklärung bei Selbstständigkeit nicht mit Papierkram und unübersichtlichen Formularen verbringen. Zum Glück geht heute fast alles digital – und das spart dir Zeit, Nerven und unnötige Fehler. Die zentrale Plattform für die Abgabe in Deutschland heißt ELSTER (Elektronische Steuererklärung). Dort kannst du kostenlos deine Steuererklärung online ausfüllen und ans Finanzamt übermitteln. Du brauchst dafür ein Benutzerkonto und einmalig eine sogenannte Zertifikatsdatei – das ist dein digitaler Schlüssel für die Anmeldung.
Allerdings ist ELSTER nicht besonders benutzerfreundlich, vor allem nicht für Selbstständige mit vielen Belegen oder mehreren Einkunftsarten. Wenn du zum Beispiel zusätzlich zu deiner freiberuflichen Tätigkeit noch Einnahmen aus Vermietung hast oder Rechnungen aus dem Ausland schreibst, kommst du mit ELSTER schnell an Grenzen. Hier lohnt sich der Blick auf spezialisierte Buchhaltungs- und Steuer-Tools.
Einige Programme wie Lexoffice, sevDesk oder Kontist bieten direkte Schnittstellen zu ELSTER. Du kannst also deine Buchhaltung laufend digital erledigen, Belege hochladen und am Ende des Jahres automatisch eine nahezu fertige Steuererklärung generieren. Das spart nicht nur Zeit, sondern hilft auch, keine wichtigen Angaben zu vergessen.
Wenn du punktuell unsicher bist, hilft auch ein elektronischer Steuerberater wie Steuerbot oder WISO Steuer. Diese Apps führen dich Schritt für Schritt durch die Steuererklärung bei Selbstständigkeit und stellen – ähnlich wie eine Art Interview – einfache Fragen. Daraus werden automatisch die relevanten Formulare befüllt. Ideal also für den Einstieg oder wenn du dich noch nicht an komplexe Steuerfragen heranwagst.
Wichtig: Speichere deine Belege laufend digital – und zwar geordnet und revisionssicher. Das bedeutet, sie müssen im Originalzustand bleiben, dürfen nicht nachträglich verändert werden, und der Zugriff auf sie muss jederzeit möglich sein. So erfüllst du gleichzeitig gesetzliche Anforderungen und vermeidest Stress bei späteren Rückfragen vom Finanzamt.
Steuererklärung bei Selbstständigkeit einfach erklärt: von Anmeldung bis Steuer-ID
Wie mache ich meine erste Steuererklärung als Selbstständiger?
Wenn du frisch in die Selbstständigkeit startest, wirkt die erste Steuererklärung bei Selbstständigkeit oft komplizierter, als sie ist. Wichtig ist, dass du dir früh einen Überblick verschaffst und strukturiert vorgehst. Sobald du Einnahmen aus selbstständiger Tätigkeit erzielst, musst du zu Beginn das steuerliche Erfassungsformular beim Finanzamt über ELSTER ausfüllen. Das ist sozusagen die offizielle Anmeldung deines Business. Dort gibst du an, was du machst, wie viel Umsatz du erwartest und ob du von der Kleinunternehmerregelung Gebrauch machen willst.
Zur ersten Steuererklärung gehören dann verschiedene Formulare. In der Regel musst du die Einkommensteuererklärung abgeben – samt Anlage S (für freiberufliche Tätigkeiten) oder Anlage G (bei gewerblicher Tätigkeit). Dazu kommt die Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR), in der du deine Einnahmen und Ausgaben auflistest, sodass der Gewinn ermittelt werden kann. Wenn du umsatzsteuerpflichtig bist, gibst du zusätzlich eine Umsatzsteuererklärung ab.
Wichtig: Du musst nicht perfekt starten. Aber du solltest von Anfang an sauber arbeiten. Halte Einnahmen und Ausgaben mit einem passenden Tool fest – das macht dir später vieles leichter. Für Anfänger sind Programme wie Lexoffice, sevDesk oder auch eine gut gepflegte Tabellenkalkulation praktikabel. Achte darauf, alle Belege digital und revisionssicher zu speichern.
Falls du dir unsicher bist, kannst du auch erst einmal einen Steuerberater zur Unterstützung holen. Gerade bei der ersten Steuererklärung bei Selbstständigkeit kann das viel Klarheit schaffen. Mit den Jahren bekommst du Routine und kannst viele Dinge selbst machen – besonders, wenn dein Geschäft überschaubar bleibt. Wichtig ist nur, dass du gut dokumentierst und alle nötigen Unterlagen bereithältst.
Ein letzter Tipp: Plane Zeit ein. Warte nicht bis zur Frist, denn so hast du Luft für Rückfragen oder Korrekturen. Und keine Sorge – niemand erwartet, dass du alles weißt. Aber wenn du deine erste Steuererklärung solide machst, legst du damit den Grundstein für langfristige Gelassenheit bei allem, was mit Finanzen zu tun hat.
Fazit
Die Steuererklärung bei Selbstständigkeit kann anfangs komplex wirken, doch mit einer guten Vorbereitung und den richtigen Tools lässt sich der Prozess deutlich vereinfachen. Selbstständige müssen eigenverantwortlich ihre Einnahmen und Ausgaben dokumentieren und verschiedene Steuerformulare wie die Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR), Einkommensteuer- sowie ggf. Umsatz- und Gewerbesteuererklärung einreichen. Wichtig ist eine strukturierte Belegsammlung – idealerweise digital und revisionssicher. Fristen und steuerliche Pflichten hängen stark von der individuellen Situation ab, besonders, wenn das Business ins Ausland verlagert wird oder internationale Kunden bedient werden. Plattformen wie ELSTER ermöglichen die digitale Abgabe, sind jedoch nicht immer benutzerfreundlich. Spezialisierte Buchhaltungssoftware wie Lexoffice, sevDesk oder Kontist sowie digitale Steuerhelfer wie Steuerbot machen die Abwicklung effizienter. Gerade für Einsteiger lohnt sich anfangs eventuell die Unterstützung durch einen Steuerberater, um Unsicherheiten zu vermeiden. Mit klaren Strukturen, digitaler Unterstützung und einer frühzeitigen Auseinandersetzung mit steuerlichen Themen behalten Selbstständige langfristig den Überblick über ihre Finanzen – egal ob im Homeoffice oder als digitale Nomaden weltweit.