Zum Inhalt springen

Arbeiten von unterwegs

franz&matilde - das erste Coliving und Workation Retreat in Südtirol

Inhaltsverzeichnis

Philipp, du hast zusammen mit deiner Freundin Sarah das erste Coliving und Workation Retreat in Südtirol eröffnet. Wie kamt ihr auf diese Idee?

Bei unserem damaligen Job in Wien beschäftigten wir uns bereits sehr intensiv damit, wie und wo Menschen in Zukunft arbeiten werden und vor allem wie wir in Zukunft arbeiten möchten. Dann bekamen wir die Möglichkeit, die alte (seit 20 Jahren geschlossene) Pension von Sarahs Großeltern zu kaufen und zu restaurieren. Instinktiv hatten wir uns bereits längst entschieden und wir kündigten unsere Arbeit und fuhren Richtung Süden, um unser eigenes Projekt zu verwirklichen.

Ihr habt euch für den Namen franz&mathilde entschieden – was hat es damit auf sich?

Anfang der 1960er Jahre gründeten Sarahs Großeltern, Franz & Mathilde, eine Pension im kleinen Dorf Tisens, Südtirol. Sie empfingen fast 40 Jahre lang Gäste aus aller Welt. Nach diesen erfolgreichen Jahren wurde die Pension dann vor über 20 Jahren geschlossen. Wir öffneten die Türen zu dieser Pension zum ersten Mal wieder vor genau 2 Jahren mit der Vision, das erste Coliving und Workation Retreat in Südtirol zu eröffnen.

In welcher Branche habt ihr vorher gearbeitet und würdet ihr euch selbst als digitale Nomaden bezeichnen?

Wir arbeiteten beide als Innenarchitekten und entwarfen zukünftige Arbeitsumgebungen großer Unternehmen, angepasst an deren Arbeitstätigkeit. Bereits zu dieser Zeit arbeiteten wir remote im Zug, im Café, direkt bei Kunden, im Home Office und natürlich von unserem Büro aus. Heute arbeitet Sarah weiterhin als selbstständige Innenarchitekten remote für Kunden in ganz Europa, während ich dafür sorge, das unsere Gäste weiterhin ihren „Digital Lifestyle“ bei uns ausleben können.

Coworking Spaces werden in Europa immer beliebter, aber Coliving Spaces kennt man eigentlich nur aus dem asiatischen Raum. Warum denkt ihr, dass es Coliving Spaces auch in europäischen Ländern geben sollte?

Wir sind früher immer weit geflogen, um neue Abenteuer, Eindrücke und Kulturen kennen zu lernen. Dabei haben wir meist übersehen, welche Schätze eigentlich genau vor unserer eigenen Türe liegen. Mit unserem Coliving Space wollen wir unsere neue Heimat Südtirol mit den Gästen teilen und ihnen die unglaubliche Natur und Kultur etwas näherbringen.

Eure Zimmer sind minimalistisch eingerichtet und enthalten viele natürliche Elemente wie zum Beispiel Holz. Wer oder was hat euch dazu inspiriert?

Uns war es wichtig, eine ruhige und unaufgeregte Atmosphäre zu schaffen. Die Räume müssen gleichzeitig zum Wohnen, Arbeiten und für Veranstaltungen funktionieren. Für die Gestaltung haben wir uns für eine Mischung aus neuen und alten Elementen entschieden, welche wir in einen zeitgemäßen Kontext gesetzt haben.

Warum habt ihr euch für den Standort Südtirol entschieden? Was kann man dort erleben?

Südtirol bietet unserer Meinung nach optimale Bedingungen als Standort. Unser Haus liegt auf einem Plateau direkt zwischen den kulturreichen Städten Meran und Bozen. Natur spielt in Südtirol eine große Rolle. Das Land bietet eine Vielzahl an Aktivitäten wie zum Beispiel Wandern zwischen Apfelwiesen und Weinbergen, Bergsteigen zu über 3.000 Meter hohen Gipfeln, Gletschern und Bergseen, Mountainbiken und vor allem eine unglaublich gute Küche, welche zwischen österreichischen und italienischen Einflüssen entstand.

Euer Coworking Space ist das erste Space mit einem „Pay what you want“-Konzept in Europa. Kannst du kurz erklären, wie es funktioniert?

Wir glauben an eine faire und gerechte Arbeitswelt. Deswegen haben wir uns entschieden, unseren Coworking Space für alle zu öffnen und ein „Pay what you want“-Konzept zu starten. Transparenz ist uns wichtig, weswegen wir als Richtwert 3 verschiedene Preisempfehlungen vorschlagen. So kann jeder nachvollziehen, ab welchem Preis wir unsere Grundkosten decken und neue Investitionen tätigen können. Die Leute unterstützen also mit ihrem Beitrag das Projekt unmittelbar und helfen dabei, es wachsen zu lassen.

Für wen könnte euer Coliving und Workation Retreat ansprechend sein?

All jenen, die den Ausblick von Bergen lieben, das Wandern durch ruhige Wälder genießen, nach Möglichkeiten zum Bergsteigen mit atemberaubenden Aussichten suchen, Snowboarden oder Skifahren wollen oder die besten Pizzen in Kulturstädten essen und dabei die Dolce Vita erleben wollen.

Was bedeutet für euch New Work und wie lebt ihr das in eurem Team aus?

Wir verstehen New Work als eine individuelle Arbeitsform, in der jeder und jede so arbeiten kann, wie sie es im Moment für optimal halten. Hier gibt es kein „richtig“ oder „falsch“, sondern nur Bedürfnisse in der Arbeitsform, welche aufgrund von aktuellen Situationen entstehen.

Wie möchtet ihr eure Idee in Zukunft ausbauen?

Uns ist es ein großes Anliegen, uns mit anderen Personen zu vernetzen, um gemeinsam mehr schaffen zu können. Wir haben bereits sehr viele inspirierende Leute kennen lernen dürfen, die es ebenfalls gewagt haben, einen anderen Weg einzuschlagen. Diese Leute haben unglaubliche Energie und Visionen und genau diese gilt es zu bündeln.

Vielen Dank für das Interview, Philipp!

Philipp Grem

ist Coworkation Host, New Work Consultant und Interior Designer. Er hat zusammen mit seiner Freundin Sarah franz&mathilde eröffnet, das erste Coliving und Workation Retreat in Südtirol.

Su Reiter

arbeitet ortsunabhängig als Marketing Director in einer Online Rechtsberatung und führt auf diesem Blog die Interviews mit digitalen Nomaden. Sie hat die erste Austauschgruppe für digitale Nomaden im deutschsprachigen Raum auf LinkedIn ins Leben gerufen.

Werde Teil unserer LinkedIn Community für Digitale Nomaden

Tausche dich mit Workation-Liebhabern und digitalen Nomaden über Reiseziele und Coworking Spaces aus und lass dich von ihren Reisegeschichten begeistern.