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Arbeiten von unterwegs

Fabio Hildenbrand: 55 Länder als Backpacker bereist

Inhaltsverzeichnis

Fabio, du bist CEO und Gründer von Backpackertrail. Was genau ist eure Mission?

Wir haben es zu unserer Mission gemacht, dass jeder Backpacker seine individuelle Reise gestalten, buchen und teilen kann – und das ganz einfach mit nur wenigen Klicks in unserer WebApp!

In unserer WebApp werden auf Nutzerpräferenzen basierende Reisen erstellt. Unsere Vision ist es, die Komplexität der Reiseplanung zu vereinfachen, um so mehr junge Menschen für das Reisen und die damit verbundene Persönlichkeitsentwicklung begeistern zu können.

Mit unserem Teams versuchen wir diese Vision tagtäglich wahr zu machen und durch gezieltes Marketing die richtige Zielgruppe zu erreichen.

Was ist am Backpacken anders als am „normalen“ Reisen?

Während Touristen meist nur ein paar Tage schönen Urlaub haben, wollen Backpacker die Welt entdecken, sich persönlich weiterentwickeln, Freundschaften überall auf der Welt schließen und echte Abenteuer erleben.

Daneben reist ein Backpacker oftmals alleine, ist längere Zeit unterwegs und versucht, günstig zu reisen.

Auch der Kontakt mit anderen Reisenden ist wichtig, da ich hier Tipps von anderen Reisenden in den Hostels erhalte und gleichzeitig spannende Gespräche führen kann.

Du hast während deiner mehrjährigen Weltreise ganze 55 Länder bereist! Was fasziniert dich am Reisen?

Erfahrungen! Beim Reisen versuche ich so frei wie möglich zu sein, spreche fremde Leute an und lasse den Dingen freien Lauf. Nur so entfalten sich die besten Geschichten und gleichzeitig die besten Erfahrungen. Für mich sind genau diese Erfahrungen essenziell für ein erfülltes und glückliches Leben.

Welche positiven sowie negativen Erfahrungen nimmst du daraus für dich mit?

Positiv ist auf jeden Fall die Veränderung meines Blickwinkels auf meine/unsere Probleme. Ich erinnere ich mich noch genau an eine Situation, in der ich mit einem Surffreund aus Peru am Strand saß und er mir sagte: „Fabio, es ist so unfair, dass du in Deutschland und ich in Peru geboren bin.“ Erst da wurde mir klar, wie privilegiert wir in Deutschland sind. Zudem war mir vor meiner Abreise nicht klar, wie mein weiterer Lebensweg aussehen wird. Reisen hat mir gezeigt, wo mein Platz in dieser Welt ist und wie ich die Welt verbessern kann, indem ich das Reisen vereinfache und so mehr Menschen den Zugang zu dieser Erfahrung zu ermögliche.

Wo hat es dir bisher am besten gefallen und warum?

Definitiv Peru. Generell hat mir Lateinamerika sehr gut gefallen, was zum einen am Essen, der Natur und der schönen Sprache liegt. In Peru habe ich auf meiner ersten Weltreise die meiste Zeit verbracht und habe das Land von Süden bis Norden bereist. Besonders das günstige peruanische Streetfood hat es mir angetan.

Zudem habe ich hier auch in unterschiedlichen Jobs gearbeitet (Lehrer + Fußballtrainer) und konnte so nochmal intensiver mit der lokalen Bevölkerung interagieren.

Welche drei Länder sind deiner Meinung nach am besten geeignet für digitale Nomaden?

Malta: Hier war ich erst im Sommer und war überrascht, wie viele digitale Nomaden sich dort niedergelassen haben. Mit Sicherheit aber nicht nur wegen des guten Wetters!

Portugal: Mit der lokalen SIM-Karte des Anbieters NOS hat man unbegrenztes Datenvolumen bei einem monatlichen Festpreis von 30 €. Unschlagbar! Strand und Arbeiten ist hier mithilfe eines mobilen Hotspots also problemlos möglich. 

Thailand: Der Klassiker. Aber immer noch einer der Top-Orte für digitale Nomaden neben Bali.

Wie bringst du das Arbeiten und das Reisen miteinander in Einklang?

Ich setze mir eine klare Agenda und To Dos für den Tag, die ich strukturiert abarbeite. Je nach Umgebung starte ich den Tag auch mit einem kurzen Surf oder Swim, um richtig Energie zu tanken. Am Wochenende versuche ich dann die Gegend zu erkunden.

Was wünschst du dir von der „neuen“ Arbeitswelt im Hinblick auf Remote Work?

Remote Work ist spätestens durch die Pandemie nicht mehr aus dem Arbeitsalltag wegzudenken. Problematisch wird es, wenn zum Ende der Pandemie (wie es sich ja im Sommer angedeutet hatte), einige Unternehmen wieder auf 100% Präsenz umbauen, ohne dass dies nötig ist.

Ein anderer spannender Trend ist Workation, also ein Mix aus Arbeit und Urlaub, den wir im September 2021 selbst ausprobiert haben. Tatsächlich war ich überrascht, wie hoch die Produktivität trotz der äußerst verlockenden Umgebung war.

Unternehmen, die hier nicht mit der Zeit gehen, werden vom Markt bestraft und werden auf kurz oder lang keine geeigneten Mitarbeiter finden.

Du sprichst neben Englisch auch Spanisch. Welche Tipps hast du für Menschen, die gern andere Sprachen lernen würden?

Just do it! Sprachen lernen ist mir in der Schule nicht einfach gefallen, aber auf Reisen bist du gezwungen, dich mit anderen zu verständigen. Mein Tipp: Reise alleine und deine Entwicklung wird es dir danken.

Ihr wurdet 2021 zum zweitbesten Travel Start-Up Deutschlands gekürt. Welche Pläne habt ihr fürs nächste Jahr?

Wir werden im nächsten Jahr (2022) den Boom der Reiseindustrie mit unser Technologie mitnehmen und möchten am Ende des Jahres bei 100.000 Usern stehen. Gleichzeitig werden wir weitere Investoren mit an Bord holen, um das nötige Wachstum zu befeuern. Ich bin sehr gespannt darauf, wie der Markt auf unsere Lösung reagiert!

Vielen Dank für das Interview, Fabio!

Fabio Hildenbrand

hat www.backpackertrail.de gegründet, eine Plattform für Backpacking Rundreisen durch die Welt. Seine Expertise hat er sich auf einer 3-jährigen Weltreise durch 6 Kontinente angeeignet, in welcher er auch praktische Erfahrung in den verschiedensten Arbeitsbereichen sammeln konnte.

Su Reiter

arbeitet ortsunabhängig als Marketing Director in einer Online Rechtsberatung und führt auf diesem Blog die Interviews mit digitalen Nomaden. Sie hat die erste Austauschgruppe für digitale Nomaden im deutschsprachigen Raum auf LinkedIn ins Leben gerufen.

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