Auswandern nach Irland – das ist mehr als nur ein Tapetenwechsel. Stell dir vor, du sitzt mit deinem Laptop in einem gemütlichen Café in Dublin, im Hintergrund regnet es sanft gegen die Fensterscheiben, du schlürfst einen Flat White und arbeitest an deinem nächsten Projekt. Oder du bist in einem Co-Working-Space in Galway, umgeben von kreativen Köpfen aus aller Welt, die wie du den Schritt gewagt haben. Die Idee, Alltag, Arbeit und Lebensqualität neu zu definieren, reizt immer mehr Menschen – vor allem digitale Nomaden, Selbstständige und Aussteiger auf der Suche nach Natur, Ruhe und einem sicheren, englischsprachigen Umfeld. Ob du der Hektik der Großstadt entkommen willst oder dir einfach neue Perspektiven wünschst: Irland bietet dir vieles, was du für einen nachhaltigen Neustart brauchst.
Das Wichtigste in Kürze
Irland ist für EU-Bürger ein unkompliziertes Auswanderungsziel, da du weder Visum noch Arbeitserlaubnis brauchst – vorausgesetzt, du kannst nachweisen, dass du finanziell auf eigenen Beinen stehst, etwa durch Einkommen oder Ersparnisse.
Für einen langfristigen Aufenthalt musst du eine PPS-Nummer beantragen, was nur mit einer festen Adresse in Irland möglich ist – organisiere dir also frühzeitig eine Unterkunft, zum Beispiel über Plattformen wie Daft.ie oder HousingAnywhere.
Die beliebtesten Jobs für digitale Nomaden in Irland sind Tätigkeiten wie IT, Design, Text oder Online-Marketing, da sie ortsunabhängig funktionieren und kaum Kontakt zum lokalen Arbeitsmarkt erfordern, solange du dich steuerlich korrekt verhältst.
Co-Working-Spaces und Cafés mit WLAN bieten in Städten wie Dublin, Cork oder Galway sehr gute Arbeitsbedingungen, und selbst in ländlicheren Orten findest du moderne Remote Work Hubs, die Natur und Infrastruktur miteinander verbinden.
Wenn du steuerlich nach Irland ziehst, musst du weltweit erzielte Einnahmen deklarieren, ein eigenes Bankkonto einrichten und dich gegebenenfalls als selbstständig registrieren – dafür ist das Steuersystem digital gut aufgestellt und erleichtert dir viele Behördengänge online.
Auswandern nach Irland: Dein Guide für einen Neustart auf der Grünen Insel
Was sind die Voraussetzungen, um nach Irland auszuwandern?
Wenn du aus einem EU-Land kommst, ist Auswandern nach Irland deutlich einfacher als in viele andere Länder. Du brauchst kein Visum und kannst dich grundsätzlich frei im Land aufhalten und arbeiten. Gerade als digitaler Nomade oder Selbstständige:r ist das ein großer Vorteil. Allerdings solltest du nachweisen können, dass du dich selbst finanzieren kannst – zum Beispiel durch laufende Einnahmen oder Ersparnisse. Einen konkreten Geldbetrag schreibt dir der irische Staat zwar nicht vor, aber ohne ausreichendes Einkommen wird es schwierig, eine Wohnung zu finden oder ein Bankkonto zu eröffnen.
Nach deiner Ankunft hast du offiziell drei Monate Zeit, um dich zu orientieren. Wenn du länger bleiben möchtest, solltest du spätestens dann deinen Wohnsitz melden und eine sogenannte PPS-Nummer (Personal Public Service Number) beantragen – sie ist das irische Pendant zur Steuer-ID. Die PPS-Nummer brauchst du unter anderem, wenn du Steuern zahlen, ein Konto eröffnen oder eine Wohnung mieten willst. Antragstellen kannst du sie online oder bei einem der „Social Welfare“-Büros vor Ort.
Ein weiterer Punkt: Irland erwartet von dir, dass du eine Wohnadresse vorweisen kannst, selbst wenn es sich erst einmal nur um ein temporäres Zimmer oder AirBnB handelt. Ohne Adresse bekommst du keine PPS-Nummer. Daher lohnt es sich, dir schon vor deiner Ankunft zumindest eine Zwischenlösung zu organisieren – etwa über Plattformen wie Daft.ie, Rent.ie oder HousingAnywhere.
Auch wichtig: Du solltest dich unbedingt um eine Krankenversicherung kümmern. Zwar gibt es in Irland ein öffentliches Gesundheitssystem, doch viele Leistungen sind nicht kostenlos und können teuer werden. Einige deutsche oder EU-Kassen bieten temporären Schutz – dauerhaft solltest du aber über eine private Auslandskrankenversicherung nachdenken.
Für digitale Nomaden, die in Irland leben, aber ortsunabhängig arbeiten, ist der EU-weite Wegfall von Roaming-Gebühren und die gute Netzabdeckung ein klarer Vorteil. Ein britisches oder irisches Bankkonto ist trotzdem empfehlenswert – schon allein für Mietzahlungen und lokale Einkäufe.
Wenn du kein EU-Bürger bist, gelten andere Bedingungen. Du benötigst ein Visum, das entweder auf Arbeit, Studium oder Investment basiert. In solchen Fällen solltest du dich frühzeitig bei der irischen Ausländerbehörde (INIS) informieren.
Nach Irland auswandern: Leben und Arbeiten als digitaler Nomade
Welche Jobs kannst du in Irland remote ausführen?
Wenn du darüber nachdenkst, nach Irland auszuwandern und ortsunabhängig zu arbeiten, bietet die Grüne Insel viele Möglichkeiten. Als digitaler Nomade bist du nicht auf den irischen Arbeitsmarkt angewiesen, aber es hilft, die Branchen und Jobs zu kennen, die besonders gut mit dem Remote-Lifestyle vereinbar sind. Denn je nach Rechtsform und Geschäftstätigkeit kann dein Wohnort auch steuerliche und praktische Auswirkungen haben.
Die beliebtesten Remote-Berufe in Irland sind sehr ähnlich zu denen in anderen europäischen Ländern: IT und Webentwicklung, Grafikdesign, Textarbeit, Online-Marketing, Übersetzungen, virtuelle Assistenz und Beratung stehen weit oben. Auch Coaches, Online-Trainer und E-Commerce-Unternehmer:innen fühlen sich in Irland wohl, weil sie ihre Arbeit von überall aus durchführen können – solange Internet vorhanden ist.
Viele nutzen Irland eher als Homebase, während ihre Kunden weltweit verteilt sind. Das ist völlig unkompliziert, solange du deine Einnahmen sauber dokumentierst und deine Steuerpflichten kennst (mehr dazu im nächsten Abschnitt). Wenn du vor Ort für irische Firmen arbeiten möchtest, kannst du das als Freelancer tun – zum Beispiel im Bereich Customer Support, Content-Erstellung oder über Plattformen wie Upwork, Fiverr oder lokale Jobbörsen.
Auch internationale Unternehmen mit Sitz in Irland – etwa aus der Tech-Branche – bieten remote Jobs an. Da viele große Player wie Facebook, Google oder Apple Niederlassungen in Dublin haben, findest du auf deren Career-Seiten oft Positionen mit flexiblen Arbeitsmodellen. Wichtig: Nicht jeder „Remote Job“ bedeutet automatisch völlige Ortsunabhängigkeit. Manche Unternehmen erwarten, dass du zumindest im selben Land wohnst – Irland kann hier also ein geografischer Vorteil sein, besonders, wenn du englischsprachig arbeitest.
Viele Expats und Selbstständige kombinieren ihre Tätigkeit zudem mit persönlichen Projekten – etwa als Blogger, YouTuber oder Online-Kurs-Anbieter. Wenn du dir nebenbei ein solches Business aufbaust, bietet Irland dafür eine stabile Infrastruktur, eine wachsende Start-up-Szene und eine gute Anbindung an den Rest Europas.
Kurz gesagt: Wenn du digital arbeitest, ist Auswandern nach Irland nicht nur machbar, sondern sinnvoll – besonders, wenn du Zeit in der Natur verbringen, aber trotzdem am Puls Europas bleiben willst.
Nach Irland auswandern: Leben und Arbeiten als digitaler Nomade
Co-Working-Spaces und Cafés mit WLAN: Die besten Orte zum Arbeiten
Wenn du nach Irland auswandern willst und ortsunabhängig arbeitest, brauchst du vor allem zwei Dinge: eine stabile Internetverbindung und inspirierende Arbeitsorte. Zum Glück hat Irland beides zu bieten – und das nicht nur in Dublin. Immer mehr Städte und kleinere Orte haben die Vorteile des Remote Work erkannt und fördern aktiv den Ausbau von Co-Working-Spaces oder bieten WLAN-freundliche Cafés an, in denen du entspannt arbeiten kannst.
Dublin, als Hauptstadt, ist klarer Vorreiter. Hier findest du moderne Co-Working-Spaces wie Dogpatch Labs im CHQ Building oder The Tara Building, wo du nicht nur einen Schreibtisch, sondern auch Community und Networking bekommst. Für viele digitale Nomaden ist es wichtig, Gleichgesinnte zu treffen – solche Orte sind ideal dafür. Auch Coworkinn und Iconic Offices bieten flexible Modelle für Tagesgäste oder langfristige Mitgliedschaften an.
Außerhalb von Dublin lohnt sich ein Blick nach Cork, Galway oder Limerick. In Cork findest du mit Republic of Work einen Coworking-Space, der sich stark auf Kreativberufe und Start-ups konzentriert. Galway punktet mit Spaced Out oder PorterShed, die auch gezielt auf Tech-Gründer eingehen. Die Atmosphäre ist hier meist etwas entspannter als in der Hauptstadt, was viele Remote Worker schätzen.
Wenn du lieber im Café mit gutem Kaffee und urbanem Flair arbeitest, bist du in Irland ebenfalls gut aufgehoben. Besonders beliebte Spots sind 3FE in Dublin, The Bookshelf in Cork oder Coffeewerk + Press in Galway. Achte darauf, nicht zur Stoßzeit zu arbeiten – manche Cafés tolerieren Laptops eher außerhalb der Mittagszeit. Und auch wenn WLAN verfügbar ist: Einen mobilen Hotspot dabei zu haben, ist nie verkehrt.
In ländlicheren Gegenden findest du zunehmend sogenannte Remote Work Hubs. Diese werden oft staatlich unterstützt und bieten kleinen Gemeinden moderne Infrastruktur für digitale Berufe. Ein Beispiel ist der Ludgate Hub in Skibbereen oder der Grow Remote Hub in Portlaoise. Wenn du also nach Irland auswandern willst, aber dem Großstadttrubel entkommen möchtest, sind solche Hubs eine echte Alternative.
Besonders praktisch: Viele dieser Orte bieten kostenloses Probearbeiten oder Tagespässe, mit denen du das Angebot testen kannst. So findest du schnell heraus, ob der Vibe, die Ausstattung und die Community zu dir passen. Beim ortsunabhängigen Arbeiten in Irland musst du dich also nicht zwischen Natur und Infrastruktur entscheiden – du kannst beides haben.
Nach Irland auswandern: Leben und Arbeiten als digitaler Nomade
Wie funktioniert das Bankkonto und Steuersystem für Selbstständige?
Wenn du als digitaler Nomade nach Irland auswandern willst, solltest du dich frühzeitig mit dem Thema Finanzen beschäftigen – vor allem mit Bankkonto und Steuern. Auch wenn Irland zur EU gehört, gibt es ein paar Besonderheiten, die dich betreffen, sobald du deinen Wohnsitz dauerhaft ins Land verlagerst.
Ein irisches Bankkonto zu eröffnen, ist grundsätzlich unkompliziert, kann aber etwas Geduld erfordern. Du brauchst in der Regel zwei Dokumente: einen Nachweis deiner Identität (z. B. Reisepass oder Personalausweis) und einen Adressnachweis in Irland. Letzterer ist oft die Hürde – akzeptiert werden z. B. Stromrechnungen, Mietverträge oder offizielle Schreiben vom Finanzamt. Wenn du ganz neu im Land bist und noch keine feste Unterkunft hast, kann eine vorübergehende Unterkunft mit schriftlicher Bestätigung des Vermieters helfen. Banken wie Bank of Ireland, AIB oder auch Online-Anbieter wie Revolut oder N26 (mit irischer IBAN) sind beliebte Optionen.
Beim Thema Steuern ist wichtig zu wissen: Sobald du mehr als 183 Tage im Jahr in Irland lebst oder dort deinen „gewöhnlichen Aufenthalt“ hast, wirst du in der Regel steuerpflichtig. Auch wenn du deine Kund:innen im Ausland hast, musst du als Selbstständige:r deine weltweiten Einkünfte in Irland deklarieren. Um das zu tun, brauchst du eine irische PPS-Nummer (ähnlich der Steuer-ID) und musst dich beim Revenue (dem irischen Finanzamt) als „self-employed“ registrieren.
Die Einkommensteuer wird in Irland progressiv berechnet. Hinzu kommen Sozialabgaben (Pay Related Social Insurance – PRSI) und eventuell eine Umsatzsteuerpflicht (VAT), wenn dein Jahresumsatz bestimmte Grenzen überschreitet. Eine steuerliche Beratung kann sich lohnen, besonders wenn du zwischen Ländern pendelst oder dein Business komplexer wird. Die gute Nachricht: Buchhaltung und Steuererklärung lassen sich größtenteils online abwickeln. Das System ist deutlich digitaler als etwa in Deutschland.
Wichtig: Auch als Selbstständige:r in Irland kannst du unter bestimmten Voraussetzungen in Deutschland sozialversichert bleiben – das hängt von deinem konkreten Fall ab. Kläre idealerweise vor deiner Ausreise, ob du von der freiwilligen Versicherung in Deutschland profitieren kannst oder du dich lokal in Irland versichern solltest. Falls du weiterhin EU-weit unterwegs bist, lohnt sich oft eine private Krankenversicherung mit internationaler Deckung.
Fazit
Ein Leben als digitaler Nomade in Irland ist nicht nur realistisch, sondern auch attraktiv – besonders für EU-Bürger:innen, die ohne Visum einreisen und arbeiten können. Die grundlegenden Voraussetzungen wie finanzielle Selbstständigkeit, eine Wohnadresse und die Beantragung einer PPS-Nummer lassen sich mit guter Vorbereitung problemlos erfüllen. Irland überzeugt mit einer hohen Lebensqualität, moderner Infrastruktur und einer wachsenden Community für ortsunabhängiges Arbeiten.
Remote Jobs und Branchen wie IT, Design, Marketing oder virtuelle Assistenz sind ideale Einstiegsmöglichkeiten. Co-Working-Spaces in Städten wie Dublin, Cork oder Galway sowie neue Remote Work Hubs auf dem Land bieten flexible und inspirierende Arbeitsumgebungen. Dank EU-weiter Roamingfreiheit und guter Netzabdeckung kannst du fast überall produktiv sein – egal ob im hippen Café oder an der Küste.
Finanziell solltest du dich frühzeitig mit dem irischen Bankensystem und Steuerrecht auseinandersetzen. Ein lokales Konto erleichtert den Alltag, und bei dauerhaftem Aufenthalt wirst du in Irland steuerpflichtig. Gute Nachrichten für Selbstständige: Die Anmeldung und Buchhaltung sind digital und relativ unkompliziert. Eine steuerliche Beratung kann bei komplexeren Fällen dennoch sinnvoll sein.
Zusammenfassend ist Irland ein hervorragender Standort für digitale Nomaden, die Balance zwischen Natur und beruflicher Infrastruktur suchen. Mit den richtigen Schritten im Vorfeld wird dein Neustart auf der Grünen Insel nicht nur möglich, sondern zu einer echten Chance für ein erfülltes ortsunabhängiges Leben.